Aktuelles aus der Forschung
Temperatur- und Faunamessungen
Seit den 1980er Jahren wird in Berlin die Temperatur des Untergrundes anhand von Messungen dokumentiert.
Regelmäßige Datenerhebungen sind hierbei von großer Bedeutung, da sie nicht nur den Zustand zu einem bestimmten Zeitpunkt an ausgewählten Messpunkten und Tiefen festhalten, sondern so auch Temperaturveränderungen an den Standorten erkannt werden können.
Die Ursachen für Temperaturveränderungen im Untergrund sind vielfältig. Man muss dabei mindestens zwischen urbanen Nutzungseinflüssen, jahreszeitlich bedingten klimatischen Effekten sowie mittel- bis langfristigen klimatischen Veränderungen unterscheiden. Diese Einflüsse überlagern sich oft, können nicht immer eindeutig getrennt werden und wirken in Abhängigkeit von den geologischen Verhältnissen bis in unterschiedliche Tiefen. Ebenso unterscheiden sich innerstädtische, stark bebaute Areale von grünen Stadtrandbereichen.
Inwiefern die gemessenen Temperaturveränderungen bereits Auswirkungen auf die physikalischen, chemischen und biologischen Verhältnisse im Grundwasser haben und noch haben werden, ist Gegenstand eines BMBF-Forschungsprojektes, das an den Pilotstandorten Berlin und Karlsruhe durchgeführt wird.
Vor diesem Hintergrund wurden im Sommer 2024 im Rahmen des Forschungsprojektes CHARMANT umfangreiche Untergrundtemperaturmessungen im gesamten Bundesland Berlin durchgeführt. Die Untersuchungen wurden von sechs Teams bestehend aus Mitarbeitenden der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, sowie Studierenden und Wissenschaftlern der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dem Karlsruher Institut für Technologie vom 13. bis 17. Mai durchgeführt. Hierfür wurden mit Hilfe von elektrischen Kabellichtloten an 241 Grundwassermessstellen die Temperaturen bis in 100 Meter Tiefe gemessen. Aus methodischen Gründen wird die Temperatur des Untergrundes nicht direkt erfasst, sondern indirekt in den mit Grundwasser gefüllten Messstellenrohren gemessen. Wie auch bei den vorherigen Messkampagnen in den Jahren 2020, 2015, 2012 und 2010, werden nun für das Jahr 2024 Karten der Untergrundtemperatur in verschiedenen Tiefenhorizonten (20 m, 40 m, 60 m, 80 m und 100 m unter Geländeoberkante) erarbeitet und zu einem späteren Zeitpunkt mit biologischen und hydrochemischen Datensätzen verglichen.
>> Weitere wichtige Informationen rund um die Temperatur im Berliner Untergrund
Neben Berlin wird im Projekt CHARMANT auch die Stadt Karlsruhe untersucht. Diese dient als Referenz um zu testen, ob die im Forschungsprojekt entwickelten Verfahren auf andere Städte übertragbar sind. Karlsruhe besitzt, ebenso wie Berlin, eine gute Datengrundlage zum Thema Grundwasser und dessen Fauna. Seit 2011 werden vom Karlsruher Institut für Technologie Kampagnen durchgeführt, bei denen Mitarbeitende und Studierende in Grundwassermessstellen verschiedene Parameter messen und Wasserproben für faunistische Untersuchungen entnehmen. So wurden vom 10. bis 13. Juni 29 Grundwassermessstellen im gesamten Stadtgebiet von Karlsruhe und dem angrenzenden Wald mit dem Fahrrad, inklusive eines mobilen „Mess-Anhängers“, angefahren und untersucht (s. Abbildung). Mit Hilfe einer sogenannten Multiparameter-Sonde wurden parallel Tiefenprofile der Grundwassertemperatur und des Gehalts an gelöstem Sauerstoff aufgenommen. Der Verlauf dieser beiden Parameter über die Tiefe der Grundwassermessstellen soll Hinweise auf die Qualität des Lebensraums in der Messstelle liefern. Im Anschluss an diese Messungen wurde mit einem Netzsammler – das ist ein kleines Netz mit einem Probengefäß, das an einer Angel bis zum Boden der Messstelle herabgelassen wird – eine Wasserprobe entnommen. Diese Proben wurden dann unter einem Mikroskop im Labor auf mögliche Grundwassertiere hin untersucht. Ziel der Wiederholungsmessungen ist es, zeitliche und räumliche Veränderungen der Grundwasserfauna unter Karlsruhe zu entdecken und zu untersuchen. So erhoffen wir uns das komplexe Ökosystem unter unseren Füßen zukünftig besser verstehen zu können.
Aktuelles aus der Forschung
Temperatur- und Faunamessungen
Seit den 1980er Jahren wird in Berlin die Temperatur des Untergrundes anhand von Messungen dokumentiert.
Regelmäßige Datenerhebungen sind hierbei von großer Bedeutung, da sie nicht nur den Zustand zu einem bestimmten Zeitpunkt an ausgewählten Messpunkten und Tiefen festhalten, sondern so auch Temperaturveränderungen an den Standorten erkannt werden können.
Die Ursachen für Temperaturveränderungen im Untergrund sind vielfältig. Man muss dabei mindestens zwischen urbanen Nutzungseinflüssen, jahreszeitlich bedingten klimatischen Effekten sowie mittel- bis langfristigen klimatischen Veränderungen unterscheiden. Diese Einflüsse überlagern sich oft, können nicht immer eindeutig getrennt werden und wirken in Abhängigkeit von den geologischen Verhältnissen bis in unterschiedliche Tiefen. Ebenso unterscheiden sich innerstädtische, stark bebaute Areale von grünen Stadtrandbereichen.
Inwiefern die gemessenen Temperaturveränderungen bereits Auswirkungen auf die physikalischen, chemischen und biologischen Verhältnisse im Grundwasser haben und noch haben werden, ist Gegenstand eines BMBF-Forschungsprojektes, das an den Pilotstandorten Berlin und Karlsruhe durchgeführt wird.
Vor diesem Hintergrund wurden im Sommer 2024 im Rahmen des Forschungsprojektes CHARMANT umfangreiche Untergrundtemperaturmessungen im gesamten Bundesland Berlin durchgeführt. Die Untersuchungen wurden von sechs Teams bestehend aus Mitarbeitenden der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, sowie Studierenden und Wissenschaftlern der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dem Karlsruher Institut für Technologie vom 13. bis 17. Mai durchgeführt. Hierfür wurden mit Hilfe von elektrischen Kabellichtloten an 241 Grundwassermessstellen die Temperaturen bis in 100 Meter Tiefe gemessen. Aus methodischen Gründen wird die Temperatur des Untergrundes nicht direkt erfasst, sondern indirekt in den mit Grundwasser gefüllten Messstellenrohren gemessen. Wie auch bei den vorherigen Messkampagnen in den Jahren 2020, 2015, 2012 und 2010, werden nun für das Jahr 2024 Karten der Untergrundtemperatur in verschiedenen Tiefenhorizonten (20 m, 40 m, 60 m, 80 m und 100 m unter Geländeoberkante) erarbeitet und zu einem späteren Zeitpunkt mit biologischen und hydrochemischen Datensätzen verglichen.
>> Weitere wichtige Informationen rund um die Temperatur im Berliner Untergrund
Neben Berlin wird im Projekt CHARMANT auch die Stadt Karlsruhe untersucht. Diese dient als Referenz um zu testen, ob die im Forschungsprojekt entwickelten Verfahren auf andere Städte übertragbar sind. Karlsruhe besitzt, ebenso wie Berlin, eine gute Datengrundlage zum Thema Grundwasser und dessen Fauna. Seit 2011 werden vom Karlsruher Institut für Technologie Kampagnen durchgeführt, bei denen Mitarbeitende und Studierende in Grundwassermessstellen verschiedene Parameter messen und Wasserproben für faunistische Untersuchungen entnehmen. So wurden vom 10. bis 13. Juni 29 Grundwassermessstellen im gesamten Stadtgebiet von Karlsruhe und dem angrenzenden Wald mit dem Fahrrad, inklusive eines mobilen „Mess-Anhängers“, angefahren und untersucht (s. Abbildung). Mit Hilfe einer sogenannten Multiparameter-Sonde wurden parallel Tiefenprofile der Grundwassertemperatur und des Gehalts an gelöstem Sauerstoff aufgenommen. Der Verlauf dieser beiden Parameter über die Tiefe der Grundwassermessstellen soll Hinweise auf die Qualität des Lebensraums in der Messstelle liefern. Im Anschluss an diese Messungen wurde mit einem Netzsammler – das ist ein kleines Netz mit einem Probengefäß, das an einer Angel bis zum Boden der Messstelle herabgelassen wird – eine Wasserprobe entnommen. Diese Proben wurden dann unter einem Mikroskop im Labor auf mögliche Grundwassertiere hin untersucht. Ziel der Wiederholungsmessungen ist es, zeitliche und räumliche Veränderungen der Grundwasserfauna unter Karlsruhe zu entdecken und zu untersuchen. So erhoffen wir uns das komplexe Ökosystem unter unseren Füßen zukünftig besser verstehen zu können.