Runder Tisch Strategische Umweltprüfung (SUP) beim Management städtischer Grundwasserleiter und ihrer Nutzungen, Berlin 4.3.2025

4. März 2025

Am 4. März 2025 fand in Berlin der Runde Tisch zum Thema strategische Umweltprüfung (SUP) im Kontext der Grundwasserbewirtschaftung statt. Organisiert vom BMBF-geförderten Verbundsprojekt CHARMANT, brachte der Runde Tisch Expert*innen aus Raumplanung, Umweltrecht, Wissenschaft und Verwaltung zusammen, um drängende Fragen zur nachhaltigen Nutzung des urbanen Untergrunds zu diskutieren.

Angesichts des steigenden Flächenbedarfs in der Hauptstadtregion durch Wohn- und Infrastrukturprojekte wächst die Bedeutung der Untergrundnutzung. Dabei stehen unterschiedliche Interessen oft in Konkurrenz: Neben der Erschließung neuer Nutzungsoptionen wie Geothermie, Wasserstoffspeicherung oder unterirdischer Infrastruktur gilt es, schützenswerte Güter wie Trinkwasserreservoirs und ökologische Grundwasserlebensräume zu bewahren.

In einführenden Vorträgen wurden die rechtlichen Rahmenbedingungen und aktuellen Herausforderungen der Raumplanung beleuchtet. Besonders hervorgehoben wurde die Bedeutung der SUP als Instrument zur Abwägung von Nutzungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung ökologischer Schutzgüter. Während in Bundesländern wie Sachsen und Schleswig-Holstein bereits spezifische gesetzliche Regelungen für die unterirdische Raumplanung existieren, ist in Berlin bislang keine übergeordnete Steuerung vorgesehen.

Die Diskussionen in den Kleingruppen verdeutlichten die Vielschichtigkeit des Themas. Während einige Expertinnen eine rechtsverbindliche Planung forderten, sprachen sich andere für flexiblere informelle Planungsinstrumente aus. Klar wurde, dass die Integration eines übergeordneten Grundwassermanagements essenziell ist, um thermische, chemische und biologische Auswirkungen neuer Nutzungen kontrolliert zu steuern. Zudem wurde die Frage nach der Einbindung der Öffentlichkeit intensiv diskutiert: Transparenz über Zuständigkeiten, klare Nutzungsrechte und eine langfristige Beteiligung der Bürgerinnen gelten als zentrale Erfolgsfaktoren.

Wie geht es nach dem Runden Tisch weiter?

Als nächster Schritt ist eine Beteiligungswerkstatt für die breite Öffentlichkeit geplant, in der zentrale Fragen wie Risiken, Zielkonflikte und lokale Betroffenheit weiter vertieft werden sollen. Zudem wird ein Webinar zu aktuellen rechtlichen Entwicklungen stattfinden, um Fachwissen breiter zugänglich zu machen.

Die Veranstaltung zeigte eindrücklich, dass eine nachhaltige Grundwassernutzung nur durch interdisziplinäre Kooperation gelingen kann. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in die weiteren Arbeiten des CHARMANT-Projekts ein und sollen langfristig zur Entwicklung konkreter Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Untergrundplanung beitragen.

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