Seit Millionen von Jahren wird unser Grundwasser durch eine große Vielfalt von Mikroorganismen (wie Bakterien und Pilzen) und kleinen Tieren bewohnt. Diese Lebewesen tragen zu einer guten Qualität des Grundwassers und damit unserer natürlichen Trinkwasserressource bei, indem sie Schadstoffe abbauen, Krankheitserreger eliminieren und organisches Material, das über Sickerwasser von oben eingetragen wird, zersetzen. Hierdurch verhindern sie, dass die wassergefüllten Gesteinslücken im Untergrund verstopfen.

Grundwasserorganismen reagieren jedoch sehr empfindlich auf Temperaturveränderungen. Insbesondere, wenn weitere Belastungen auf das Grundwasser einwirken – wie etwa Verunreinigungen mit Schad- und Nährstoffen – kann bereits eine geringe Temperaturveränderung, wie sie zum Beispiel durch unterdirdische Bauten und große Geothermie-Anlagen im Boden ausgelöst werden können, die Wasserqualität negativ beeinflussen.

Mit unserem Projekt möchten wir daher gemeinsam Maßnahmen für den Grundwasserschutz in Städten am Beispiel von Berlin und Karlsruhe entwickeln, die zugleich den Ausbau von Geothermie-Anlagen ermöglichen. Angefangen von Methoden, mit denen der Ist-Zustand des Grundwassers und seiner Lebewesen vor Ort besser erfasst werden kann, über Verfahren zur Ermittlung der Auswirkungen zukünftiger Belastungen, bis hin zu konkreten Vorschlägen, wie die Instrumente der Stadtplanung den Schutz des Grundwassers vor Überwärmung fördern kann.